Produktdesign

Die Köpfe hinter AirX: Ein Einblick in die Designphilosophie

Ein exklusives Gespräch mit dem Produktdesigner und dem Ingenieur, die die technisch bisher ambitionierteste Handyhülle von RHINOSHIELD entwickelt haben.

10-27-2025

Lesezeit: 8 Minuten

Die Köpfe hinter AirX: Ein Einblick in die Designphilosophie

Wusstest du, dass die meisten Handyhüllen mit angeblichem Militärstandard-Schutz nur das Äußere des Geräts schützen, aber nicht die internen Funktionen deines Handys?

Wir trafen uns im Büro mit den Produktdesignern und Ingenieuren von AirX. Auf dem Tisch lagen Dutzende Test-Prototypen – einige verformt, andere mit Kratzern übersät, alle Teil der Entstehung des revolutionären Schutzsystems. Von einer entscheidenden Entdeckung bis zur Neudefinition dessen, was Schutz wirklich bedeutet – dies ist die ganze Geschichte hinter AirX.

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Von Sturzanalysen zum Design-Denken: „Reicht äußerer Schutz wirklich aus?“

Das Konzept für AirX entstand bereits 2022 und entsprang einer Frage, die sich nach Jahren gnadenloser Tests stellte. RHINOSHIELD hat Schutz nach Militärstandard schon immer priorisiert, aber durch unzählige Drop-Tests bemerkte das Team ein beunruhigendes Phänomen: Handys sahen nach Stürzen äußerlich intakt aus, wiesen jedoch interne Fehlfunktionen auf – von Problemen mit dem Kamerafokus bis hin zu plötzlichen Systemabstürzen.

Nach der Analyse verschiedener Sturzszenarien und der Schwerkraftauswirkungen aus unterschiedlichen Winkeln erkannte das Team, dass traditionelle Militärstandards für Drop-Tests den realen Schutzanforderungen moderner Smartphones einfach nicht gerecht werden konnten. Diese entscheidende Erkenntnis veranlasste das Team, einen Schritt zurückzutreten und aktiv nach neuer Inspiration zu suchen: Wie könnten sie den „Wert des Fallschutzes wirklich neu definieren“? Weg vom reinen Schutz der Außenhülle hin zum umfassenden Schutz der gesamten Funktionalität des Telefons. Diese bahnbrechende Philosophie wurde zur treibenden Kraft, die das AirX-Konzept Wirklichkeit werden ließ.

F: Wie hat diese Entdeckung euer Verständnis von Schutz verändert?

Fee, der Designer: „Es war seltsam! Das Handy sah von außen gut aus, aber einige wichtige interne Komponenten waren beschädigt. Das zwang uns, von Grund auf neu zu überdenken, was Schutz heutzutage wirklich bedeutet. Wenn wir nur das Äußere schützen, während das Innere des Handys kaputt geht, hat Schutz dann überhaupt noch einen Sinn?“

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Schutz muss nicht schwer sein: Wir wählten den „Luftpolster“-Weg

F: Wie seid ihr überhaupt auf die Idee gekommen, „Luftpolster“ als Schutz zu verwenden?

Fee, der Designer: „Das kam eigentlich aus einer ganz grundlegenden Frage, die wir uns gestellt haben. Traditioneller Schutz bedeutet normalerweise, die Außenhülle härter und dicker zu machen, aber wir wollten mehr tun, als nur äußere Kräfte abzublocken. Wir wollten die empfindliche interne Struktur des Handys von innen nach außen schützen. Also haben wir die Frage umgedreht: ‚Was wäre, wenn wir nicht das Aussehen von etwas schützen, sondern seine Kernsysteme? Wie würden wir das designen?‘“

Dies führte das Team dazu, Bereiche zu untersuchen, in denen man sich wirklich mit Stoßmanagement auskennt: Sport-Schutzausrüstung, Stoßdämpfer für Prothesen, Motorradhelme und sogar etwas, das wir alle kennen: Luftpolster-Sneaker. Diese Inspirationen brachten einen wichtigen Kernwert zum Vorschein: Vielleicht geht es bei Schutz nicht darum, Kraft mit Gegenkraft zu begegnen, sondern um „Absorption“ und „Zurückfedern“.

F: Warum habt ihr euch letztendlich für das Luftpolster als zentrales Schutzsystem entschieden?

Fee, der Designer: „Rückblickend scheint es so offensichtlich (lacht), aber die eigentliche Herausforderung damals war es, etwas zu entwerfen, das Stöße wirksam absorbieren konnte, ohne die Hülle dick und unhandlich zu machen. Das Luftpolster-Konzept klingt einfach, aber wir brauchten nicht etwas, das nur ‚wie ein Luftpolster aussah‘. Wir mussten ein internes System entwickeln, das Kräfte tatsächlich verteilen und schnell zurückfedern kann.“

F: Wo lag die technische Schwierigkeit?

Ronald, der Ingenieur: „Wir haben beobachtet, dass Technologien wie Airbags in Autos und Zwischensohlen von Sneakern nicht nur physisch wirksam sind. Sie schaffen auch dieses psychologische Gefühl von ‚Sicherheit‘ und ‚Verbundenheit‘ für die Nutzer, was uns ebenso wichtig war. Von Skizzen bis zu echten Tests haben wir Runde für Runde Verfeinerungen vorgenommen und schließlich ein internes Gerüst aus Luftkammern geschaffen, das in die Hülle eingebettet ist und Aufprallkräfte effektiv verteilt, während es das Risiko interner Schäden reduziert.“

Fee, der Designer: „Hier ist ein lustiges Insider-Geheimnis: Nachdem wir die Designrichtung für dieses Luftkammer-Gerüst bestätigt hatten, geben wir im Team jedem inspirierten Konzept traditionell einen internen Spitznamen. Dieser Durchbruch kam vollständig durch Ronalds Beitrag zustande, also nennen wir es alle ‚Ronalds Kammer‘. Dieser Name ehrt nicht nur die Inspirationsquelle, sondern bewahrt auch eine Erinnerung an diese herausfordernde, aber zutiefst lohnende Entwicklungsreise.“

Diese Prozesse führten das Produkt- und Entwicklungsteam dazu, die wahre Bedeutung von Schutz neu zu definieren: Echter Schutz bedeutet nicht, die Außenhülle so massiv wie möglich zu machen, sondern die Prinzipien des Aufpralls zu verstehen und das Gefühl der Sicherheit zu vermitteln, das die Nutzer wirklich suchen.

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Entwerfen, testen, verwerfen und von vorne anfangen: Das Tauziehen vom Labor zur Massenproduktion

F: Was war die größte Herausforderung während der Entwicklung?

Fee, der Designer: „Die Materialauswahl war definitiv die größte Hürde. Wir mussten die perfekte Balance zwischen Stoßabsorption und Formstabilität finden. Wenn das Material zu weich ist, wird es komprimiert, bevor es die Aufprallkraft effektiv verteilen kann. Ist es andererseits zu hart, kann es zwar einen Teil des Aufpralls abwehren, erfüllt aber nicht unsere höchsten Schutzstandards.“

Über die Materialherausforderungen hinaus brachte AirX auch beispiellose Produktionsschwierigkeiten mit sich. Herkömmliche Klebeverfahren konnten aufgrund von Transparenz- und Strukturanforderungen nicht angewendet werden, und das Team stieß ständig auf visuelle Mängel wie Linien, Nähte und Verformungen. Um die Qualitäts- und Optikstandards zu wahren, änderte das Team unzählige Male die Produktionspläne, passte ständig Produktdesign und Formstruktur an, überdachte neue Ansätze und validierte diese wiederholt mit den Ergebnissen aus dem Engineering, um das Produkt schrittweise seinem Idealzustand anzunähern.

Ronald, der Ingenieur: „Wir haben sogar unsere Testprotokolle weiterentwickelt und unsere Laborausrüstung erweitert, um mit präziseren qualitativen und quantitativen Daten die Ergebnisse der Drop-Tests zu bewerten, denn niemand auf dem Markt bewertete diese Art von internem Aufprall oder legte dafür Standards fest.“

Der denkwürdigste Teil des Entwicklungsprozesses? Die schnelle, praxisnahe Feedbackschleife zwischen Design und Schutzleistung. Das Team konnte morgens eine neue Struktur skizzieren, sie mit hauseigenen Materialien 3D-drucken und noch am selben Tag Drop-Tests durchführen. Sie sammelten die Daten, diskutierten, was funktionierte und was nicht, und kehrten direkt zum Skizzenbuch für den nächsten Zyklus zurück.

F: Was hat euch dieser schnelle iterative Prozess gebracht?

Fee, der Designer: „Über 70 Runden iterativer Tests – der Prozess war schnell, intensiv und überraschend aufschlussreich. Jede Iteration hat uns etwas Neues über Materialien, Designstrukturen und sogar die spezifischen Winkel gelehrt, in denen Handys bei Stürzen am anfälligsten sind. Diese Entdeckungen haben das Design unserer Dämpfung in AirX direkt beeinflusst.“

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Mehr als nur Schutz – ein Gefühl der Sicherheit

„Der erste Eindruck, den die Leute von AirX haben, ist meist dieses ‚weiche, federnde Gefühl‘“, erklärt der Designer. „Das ist nicht nur die Haptik des Materials, sondern ein präzise kalibrierter Kompressions- und Rückfederungsmechanismus – wie ein Stoßdämpfer, der angemessen nachgibt und dann schnell zurückfedert. Das ist sowohl praktisch als auch emotional verbindend. Man kann das Gefühl der Sicherheit spüren, indem man es einfach in der Hand hält.“

Ein unerwartetes Detail? Der Klang.

F: War auch das Sounddesign ein Thema?

Fee, der Designer: „Wir haben entdeckt, dass AirX, wenn es auf den Boden trifft, nicht dieses harte oder erschreckende Geräusch wie herkömmliche Handyhüllen macht. Es ist satt und weich und gibt dir das sofortige Feedback: ‚Alles ist in Ordnung.‘ In diesem Klangmoment kann man den Schutz in Aktion hören, und diese subtile emotionale Bestätigung können normale Handyhüllen kaum bieten.“

Diese emotionale Designebene, einschließlich der weichen Haptik, des gedämpften Aufprallgeräuschs und des umschließenden Griffgefühls, wurde letztendlich genauso wichtig wie die technischen Durchbrüche.

Fee, der Designer: „Für uns geht es bei AirX nicht darum, das Aussehen von Handyhüllen zu verändern, sondern die Erwartungen daran, was eine Hülle leisten kann.“

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Von den verformten Prototypen im Labor bis zur widerstandsfähigen AirX in deiner Hand erzählt jedes Detail dieselbe Geschichte: wie wahrer Schutz entsteht, indem AirX Luft in die weichste Rüstung der Welt verwandelt.

Wenn du das nächste Mal diesen satten, dumpfen Ton hörst, wenn dein Handy auf den Boden fällt, denk daran, dass es nicht nur ein Geräusch ist. Es sind über 70 Testdurchläufe, unzählige schlaflose Nächte und die Antwort eines Teams auf die Frage, was es wirklich bedeutet, sich sicher zu fühlen.

AirX. Schutz neu definiert.